Der Wasserturm im äußersten Nordosten von Dortmund trägt im Volksmund den Namen „Lanstroper Ei“. Dieser schmiedeeiserne Koloss ist eine imposante Landmarke und ein Relikt aus der glorreichen industriellen Vergangenheit des Ruhrgebiets. Er ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst aus einer Zeit, als Eisen und Stahl neben Ziegeln die zentralen Baustoffe waren. Einige Fördertürme, Brücken und die Maschinenhalle der ehemaligen Zeche Zollern II mit ihrem prächtigen Jugendstildekor im Eingangsbereich sind stumme Zeugen dieser Epoche.
Das „Lanstroper Ei“ diente 75 Jahre lang der Wasserversorgung
Das „Lanstroper Ei“ wurde vor 120 Jahren in Betrieb genommen und diente 75 Jahre lang der Wasserversorgung der umliegenden Zechen, Gemeinden und der Stadt Lünen. 1980 wurde der Wasserturm außer Betrieb gesetzt und sollte abgerissen werden. Doch er wurde gerettet, rostete vor sich hin und war immer wieder Vandalismus ausgesetzt. Gleichzeitig inspirierte er Fotografen, Maler, Musiker, Architekten, Filmemacher und andere Freigeister. Fünf verschiedene Eigentümer haben den Turm genutzt, bevor die Stadt Dortmund als sechster und wohl letzter Eigentümer die Verantwortung übernahm. Mit Unterstützung eines 1997 gegründeten Fördervereins gelang es der Stadt, den Turm zu sanieren und ihm eine blitzblanke Außenhaut zu verschaffen. Gekrönt wird er nun von einer Nachbildung der Wetterfahne, die einige Jahre nach dem Bau des Turms seine Spitze zierte.

Foto: Leopold Achilles
Wie alles anfing
Im ehemaligen Landkreis Dortmund baute Ende des 19. Jahrhunderts vor allem das Wasserwerk der Stadt Unna sein Leitungsnetz aus. Dafür benötigte es Genehmigungen der damals noch selbständigen preußischen Gemeinden, auf deren Wegen sie die Leitungsrohre verlegten…
Schreibe einen Kommentar